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Dissoziative Identitätsstörung und wenn der Körper dissoziiert

Aktualisiert: 26. Aug. 2023

Seither ICD-11 den Überbegriff "Strukturelle Dissoziation der Persönlichkeit" eingeführt hat, wurde somit "Multiple Persönlichkeitsstörung" ersetzt. Dennoch gibt es unglaublich viele Irritationen und Verwirrungen sowohl was die Inhalte als auch was die Begriffe betreffen. Menschen mit Entwicklungtrsuma (kPTBS) können über verschiedene Formen und Grade der strukturellen Dissoziativen Identitsstörung verfügen.

Dissoziative Identitätsstörung Entwicklungtsrauma kPTBS
Dissoziative Identitätsstörung ist ein großes Leid für alle Betroffene

Wie fühlt sich Dissoziation an?

Menschen, die dissoziieren, können sich abgeschnitten fühlen, Lernschwierigkeiten, Konzentrationsstörungen, starre Muskeln, Schwitzen, Übelkeit als ob sie nicht vollständig anwesend sind. Sie können sich nicht an Gespräche oder Erlebnisse erinnern oder das Gefühl haben, dass sie regelmäßig abgelenkt sind. Einige Menschen berichten, dass sie bei Dissoziation das Gefühl haben, außerhalb ihres Körpers zu sein. Andere berichten davon, dass sie sich wie ein Zuschauer fühlen, als ob sie ihr eigenes Leben beobachten würden.

Das Gefühl, dass man nicht im Hier und Jetzt ist, das Gefühl, dass man zwischen zwei Realitäten hin- und herspringt, das Gefühl, dass man eine andere Persönlichkeit wird, das Gefühl, dass man nicht mehr kontrollieren kann, was man tut, und das Gefühl, dass man sich von sich selbst entfernt.


Diese Wahrnehmungen sind verschiedene "Stufen" und "Formen" von Dissoziation.


Dissoziative Identitätsstörung

"Strukturelle Dissoziation der Persönlichkeit" - Synonym zu "Dissoziative Identitätsstörung" - umfasst die Aufteilung der Persönlichkeit (Identität) in verschiedene Teile oder Zustände, die sich voneinander unterscheiden und unabhängig voneinander agieren können.

Diese Teile werden oft als "Alter", "Seiten", "Anteile" oder "Ich-Zustände" bezeichnet. Jeder Zustand hat seine eigenen Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Sinneswahrnehmungen im Körper und Verhaltensweisen.

Bei der strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit gibt es mindestens einen Teil, der als das "verletzte Kind" bezeichnet werden kann. Diese:r Teil:e trägt die emotionalen und traumatischen Erinnerungen und sind oft in einem Zustand der Angst und Verwirrung.

Es gibt aber auch einen Teil, der als der "angepasste Erwachsene" oder "Funktionale" bzw. "Anscheinend Normale" (AN) bezeichnet wird, der versucht, den Alltag zu bewältigen und nach außen hin normal zu funktionieren.


Strukturelle Dissoziation

Die strukturelle Dissoziation der Persönlichkeit entsteht in der Regel als Bewältigungsmechanismus, um traumatische Erfahrungen zu überleben. Indem sich die Persönlichkeit in verschiedene Teile spaltet, können traumatische Erinnerungen und Emotionen aufgeteilt und abgegrenzt werden. Dies ermöglicht es dem Individuum, im Alltag zu funktionieren, während die traumatischen Erfahrungen in einem separaten Teil der Persönlichkeit aufbewahrt werden.


Es gibt verschiedene Anzeichen für eine strukturelle Dissoziation der Persönlichkeit. Dazu gehören Gedächtnislücken oder Amnesie für bestimmte Ereignisse oder Zeiträume, das Gefühl, nicht wirklich "man selbst" zu sein, das Erleben von Depersonalisation oder Derealisation, das Gefühl, dass die Umgebung unwirklich oder fremd ist, das Erleben von Flashbacks oder Alpträumen und das Vorhandensein verschiedener Persönlichkeitszustände (auch ofiziell nach ICD-11) oder "Alter".


Bei einem dissoziativen Anfall kann es zu einem Wechsel zwischen verschiedenen Persönlichkeitszuständen kommen. Dies kann sich in Form von plötzlichen Veränderungen im Verhalten, der Sprache, der Stimme und der Körpersprache äußern.

Menschen mit Entwicklungtrsuma (kPTBS) können sowohl über teildissoziiertes als auch über volldissoziiertes Handeln verfügen.

Somatoforme Dissoziation aka "Körperdissoziation"

Somatoforme Dissoziation ist eine komplexe Traumafolge, die sich auf den Körper auswirkt und verschiedene Formen annehmen kann. Sie entsteht als Reaktion auf Entwicklungstrauma, das in der Kindheit oder Jugend erfahren wurde. Bei somatoformer Dissoziation kommt es zu einer unbewussten Trennung von Körper und Geist. Der Körper reagiert auf die traumatischen Erlebnisse, indem er verschiedene Symptome entwickelt, die nicht auf eine organische Ursache zurückzuführen sind.


Erfahre Mehr aus dem Video über "Strukturelle Dissoziation der Persönlichkeit" und "Somatoforme Dissoziation":




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